Wir alle haben Träume, Wünsche und Ziele, beruflich wie privat. Ob es darum geht, einen neuen Job zu finden, die Leitung einer Abteilung zu übernehmen oder fitter zu werden – der erste Schritt beginnt im Kopf, mit dem Wollen. Doch seien wir ehrlich: Wollen allein bringt uns keinen Schritt näher an unser Ziel. Hier kommt die wahre Magie ins Spiel, unsere aller-wichtigste Fähigkeit: unsere Umsetzungskraft.
Oder, wie es so treffend in unverbrauchter Sprache heißt: „Handeln ist wie Wollen, nur krasser!“
Wollen ist der Moment, in dem wir uns etwas vorstellen. Wir träumen davon, wie es wäre, das Ziel zu erreichen – und das fühlt sich gut an. Doch oft bleibt es genau dabei: Einem Wunsch ohne Konsequenz.
Wie sehr viel krasser das Handeln ist, kann jeder nachvollziehen, der schon mal ehrlich probiert hat, seine Komfortzone zu verlassen. Zu widersprechen, wenn man sonst verstummt. Den Konflikt ansprechen, den man bisher totgeschwiegen hat. Morgens das Fahrrad nehmen und das Auto öfter mal stehen lassen… Es ist krasser, weil es mit Risiken verbunden ist, weil Fehler passieren können, weil wir möglicherweise scheitern oder uns auch nur aus der bekannten Routine verabschieden müssen. Das ist schwer und oft unangenehm, Doch gerade diese Herausforderung macht den Unterschied aus: nur durch das Tun können wir uns weiterentwickeln, etwas erreichen und unser eigenes Leben in unserem Sinne beeinflussen.
Umsetzungskraft kann man in drei Teile zerlegen:
1. Anfangen
2. Durchhalten
3. Dazulernen
Wir sollen es nicht nur dabei belassen, darüber zu plaudern, was wir gerne so alles möchten oder was uns wichtig ist. Wir müssen anfangen - den ersten Schritt machen, die erste Schublade aufräumen, das erste Gespräch führen oder die erste Präsentation machen. Dann kommt der wichtigste Teil, die Sache durchhalten und bis zum Ende weitermachen. Bis wir fertig sind, auch wenn wir Fehler machen, auch wenn wir frustriert sind, auch wenn es nicht so läuft, wie geplant oder wir einfach keine Lust haben. Und wir müssen lernen, wir müssen darüber nachdenken, was funktioniert und was nicht, darüber, ob und wann wir unseren Ansatz verändern müssen. Wenn wir uns nämlich weigern zu lernen, dann kann es sein, dass wir sehr lange an einem Ziel arbeiten und wir dennoch keinen Erfolg haben.
Im Handeln steckt Energie, das Wollen ist passiv, oft sogar flüchtig: Man wünscht sich etwas, bleibt aber untätig. Handeln hingegen erfordert Entschlossenheit und Fokus. Es geht darum, Verantwortung für die eigenen Ziele zu übernehmen, anstatt darauf zu hoffen, dass äußere Umstände sich von selbst ändern.
Und – vielleicht das Wichtigste zum Schluss: Handeln gibt Selbstvertrauen. Es ist unser Beweis dafür, dass wir in der Lage sind, Dinge zu bewirken. Jeder Schritt – sei er noch so klein – führt näher an das Ziel heran und motiviert uns, weiterzumachen. Jedes kleine Erfolgserlebnis ist Nährboden für das nächste. Wir machen uns für etwas stark und übernehmen Verantwortung. Wer Verantwortung (für sich) übernimmt, ist oft auch zufriedener, selbst wenn es Hindernisse zu überwinden gilt.
Träume und Wünsche bekommen also nur dann Bedeutung, wenn wir den Mut haben, sie in die Tat umzusetzen. Handeln ist also nicht bloß „krasser“ als wollen, sondern auch der Schlüssel zu einem erfolgreicheren und erfüllteren Leben.
„Das Ziel weicht ständig vor uns zurück. Genugtuung liegt im Einsatz, nicht im Erreichen. Ganzer Einsatz ist ganzer Erfolg“, (Mahatma Gandhi)