Diesmal möchte ich gerne über etwas Persönliches schreiben, was mir "passiert" ist, und worüber ich viel nachdenken musste:

 

Vor einiger Zeit erreichte mich ein E-Mail von einer zunächst unbekannten Absenderin. In dieser Nachricht hat die Verfasserin nach kurzer Einleitung erklärt, dass sie vor 7 Jahren in meiner damaligen Abteilung als Werkstudentin beschäftigt war. Obwohl wir inhaltlich gar nicht viel miteinander zu tun hatten, könne sie sich aber noch gut an mich erinnern. Ich dachte zunächst, es würde sich um eine Kontaktaufnahme auf den bekannten Plattformen handeln und las weiter.

 

Sie beschrieb im Folgenden, dass sie sich deshalb noch so gut an mich erinnern könne, weil sie einmal an ihrem freien Freitag eingesprungen war, um ihrem Team zu helfen, etwas wohl besonders Dringendes abzuarbeiten. Am darauffolgenden Montag - und das ist das, was die Erinnerung an mich getriggert hatte - bin ich an ihrem Arbeitsplatz vorbeigekommen, habe mich persönlich für Ihren Einsatz bedankt und bei dieser Gelegenheit einen kleinen Blumenstrauß überreicht. Wörtlich hat sie mir geschrieben: "Seitdem sind Sie mir als Führungskraft in Erinnerung, für deren Wertschätzung es keinen Unterschied gemacht hat, ob jemand Werkstudent oder CEO ist. Auch wenn wir dann im Berufsalltag selten miteinander zu tun hatten, ist mir dieser Eindruck nachhaltig im Kopf geblieben."

 

Und dafür wollte sie sich nach so langer Zeit bei mir bedanken...

 

Um ganz offen zu sein, erinnere ich mich zwar noch an die Person, allerdings nicht mehr an den kleinen Dank mit den Blumen. Das ist aber gar nicht so wesentlich. Wesentlich ist, welchen Unterschied eine solche Kleinigkeit machen kann und welchen nachhaltigen Eindruck es hinterlassen kann, freundlich zu sein. Man kann einen Unterschied machen, indem man Menschen Wertschätzung entgegenbringt und durch kleine Zeichen zum Ausdruck bringt. Ich habe mich unglaublich über diese Nachricht der früheren Mitarbeiterin gefreut und sie hat mir meine damalige kleine Geste durch ihr E-Mail hundertfach zurückgegeben.

 

Die Art und Weise der Zusammenarbeit in der damaligen Abteilung war etwas Besonderes. Das hatte aber nicht nur mit mir als verantwortliche Führungskraft etwas zu tun, sondern mit jeder und mit jedem im Team. Offenbar haben wir damals in unserer Zusammenarbeit etwas richtig gemacht und es ist unglaublich schön, nach so langer Zeit ein solches Feedback zu bekommen. 

 

Das hat mich zum Nachdenken gebracht, wie vieles ich als selbstverständlich erachte. Aber in Wahrheit ist nichts selbstverständlich, und Menschen, auf die man sich verlassen kann, schon gar nicht. Weder beruflich, noch im Privaten. Also: wen haben Sie heute mit einem Zeichen der Wertschätzung überrascht? 

 

 

"In a world, where you can be anything - be kind!"

 

Danke nochmal, Theresa...